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Mundart-Kabarett: Margot alias Corina Tatzel feiert mit Wolfgang Fütterer rauschende Premiere für das Programm „Marktlücke“

Verkaufsgenie mit jeder Menge Witz

 

Erlenbach. Margot ist frech, hat eine große Schnauze, hält mit nichts hinterm Berg. Sie kann über ihre eigenen Missgeschicke lachen und sich über andere Begebenheiten wahnsinnig aufregen. Und: Sie kann richtig gut singen. Mit ihrem kongenialen Begleiter, Musiker, Gitarrist und Zweitstimme Wolfgang Fütterer hat Margot alias Corina Tatzel ein neues Programm zusammengestellt und damit vor einer eingeschworenen Fangemeinde an einem Platz früher rauschender Erfolge, im Gasthaus „Zum Schorsch“ in Erlenbach, Premiere gefeiert.

Das ist Odenwälder Mundart-Musikkabarett pur und der Slogan steht auch schon fest: „Margot-CT - da haste was zu lache“. Margot sucht die Marktlücke. Sie entpuppt sich als Verkaufsgenie und entdeckt dabei so nebenbei, was heutzutage alles an Unsinn verkauft, an den Mann und die Frau gebracht wird. Da dürfen die Werbespots nicht fehlen. Ein Flötentriller bildet die perfekte Erkennungsmelodie. Mithilfe des Partners Volker Tanner (auch zuständig für Technik) wird hier in bester Werbesprache so manche Odenwälder Institution vorgestellt. Der Wiedererkennungseffekt ist garantiert gegeben und die Fangemeinde wird mit einigen Lachern mehr belohnt.

 

Familiäre Atmosphäre

Es geht familiär zu, beim Familie-Verkaufsabend von Tatzel/Fütterer und Co. Dazu verteilt Sabine Fütterer die Salzstangen auf den Tischen und die Rachengötter-Pillen in Dosen, die Margot später bei der „Königin der Nacht“ aus Mozarts Zauberflöte in wahnsinnige gesangliche Höhen treiben sollte. Ein Zeichen ihrer Gesangeskunst. Der Punkt ist jedoch der ihr Witz, ihre Fähigkeit, die Ohrwürmer der Welt-Popliteratur mit eigenen ourewäller und sinnbringenden Texten zu versehen. Und Fütterer sorgt dafür, dass das Ganze in wohlklingenden, stimmigen Tönen gekleidet ist. Aus „Mandy“ von Barry Manilow wird ein Abgesang aufs Handy. Aus „I’m a Believer“ von Neil Diamond (bekannt gemacht durch die Monkees) wird „Dess iss mä doch lieber“, aus „That’s Amore“ von Dean Martin wird „Do hoschde verlore“, aus „Que sera“ von Doris Day wird „Käserei“. Die Reihe könnte beliebig fortgesetzt werden. Unendlich scheint ihr Fundus.

Margot kennt für alle Probleme die Lösung, mit ihren Pillen, Mittelchen, Hilfsmitteln. Da ist einiges zu verkaufen, im besten Stil der vom Internet bekannten “Influencer“ wird alles mit Werbung finanziert. Ihren eigentlichen Auftrag vergisst sie aber nie: Sie will unterhalten. Dazu entpuppt sie sich als Verwandlungskünstlerin, sehr zur Freude ihrer weiblichen Fans, denn ihr Outfit ist gelinde gesagt „geschmacklos und völlig daneben“, von der Frisur über den lindgrünen Hosenanzug mit nicht passenden Lackschuhen bis zum Handwerker-Overall, in dem sie mit einem Pömpel in der Hand Bauchtanz vormacht. Aber das war noch aus der Zeit, als sie mit Ulrich verheiratet war…aus einer anderen Welt.

Sie beherrscht die wortlose körperbetonte Situationskomik ebenso wie den Dialogwitz und produziert Wortspiele noch und nöcher: „Lass Marvin Gaye und pack mit ou“ oder im Hinblick auf die nächste Urlaubsfahrt in die Schweiz, die man sich eigentlich nicht leisten kann: „Diakonie – do mache mäh hii“. Das Publikum amüsierte sich prächtig, sparte nicht mit Applaus, beim familiären Abend mit Margot und Wolfgang, spätestens bei der Parodie auf das Weiße Rössl am Wolfgangsee: „Wenn ich des Ränzel am Wolfgang säh…“

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